Historie

Am 01.10.1982 öffnete Dr. Jens-Uwe Bock die erste chirurgische Praxis in Kiel, die sich ausschließlich auf proktologischen Erkrankungen spezialisierte. In der Praxis (Goethestraße 9/Ecke Klopstockstraße, am Schreventeich) wurde die Diagnostik durchgeführt und ambulante Behandlungen bzw. Operationen. Größere Operationen wurden in der belegärztlichen Abteilung der Park-Klinik durchgeführt.

 

Am 01.01.1989 wurde aus der Einzelpraxis Dr. Bock die Gemeinschaftspraxis Drs. Bock und Jongen, nachdem Dr. Jongen zuvor ein Jahr in der Praxis als Assistenzarzt gearbeitet hatte.

 

1992 fand anlässlich des 10-jährigen Bestehen der Praxis Dr. Bock/Jongen das 1. Kieler Proktologische Symposium statt, bei dem die Interdisziplinarität der Proktologie ausführlich dargestellt wurde. Für das Symposium wurde ein spezielles Logo entwickelt: Eine Aesculapschlange (in Form eines flexiblen Endoskops), die sich um einen Stab (in Form eines starren Enddarmendoskops/Rektoskops) schlängelt. Dieses wird in abgewandelter Form auch heute noch genutzt.

 

1993 wurde die endoskopische Ultraschall-Untersuchung (von Rektumkarzinomen, Analkarzinomen, aber auch von Abszessen und Fisteln) in der Praxis und Park-Klinik eingeführt.

 

In der 1. Focus-Liste „die besten Proktologen in Deutschland“ wurde 1993 Dr. Bock erstmals gelistet.

 

Bald wurde ersichtlich, dass die Räumlichkeiten in der Goethestraße nicht mehr den Erfordernissen der Sprechstunden entsprachen so dass nach einem neuen Standort gesucht wurde und am 21.03.1995 die heutigen Räumlichkeiten in der Beselerallee 67 bezogen wurden.

 

1997 wurde anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Praxis das 2. Kieler Proktologische Symposium abgehalten.

 

Im Mai 1998 führte Dr. Bock als einer der ersten Chirurgen in Deutschland die Klammernahthämorrhoidopexie (Hämorrhoidenoperation mit einem Rundklammernahtgerät). Erste Ergebnisse wurden Dezember 1998 auf der Tagung der Vereinigung der Nordwestdeutschen Chirurgen vorgestellt. Die Park-Klinik wurde aufgrund der Expertise mit dieser Operation Referenzzentrum. Es folgten viele Hospitationen mit vielen Gastärzten im Operationssaal. U.a. kam der damalige Präsident der American Society of Colon and Rectal Surgeons (Dr. Randolph Bailey, Houston) sowie das Vorstandsmitglied (und späterer Präsident) Anthony Senagore zur Hospitation, um sich die in den USA noch nicht bekannte Operation anzusehen. Später kamen dann noch andere amerikanische Chirurgen (u.a. Dr. Stephen Wexner, Dr. Cataldo, Dr. Weiß) zur Hospitation. In einem speziell zusammengestellten Operationsprogramm wurden die Operationen den Gastärzten gezeigt, so dass sie diese Operation dann auch in den USA durchführen konnten.

 

Damals wie auch heute war und ist ein wichtiges Standbein der Proktologischen Praxis Kiel das wissenschaftliche Engagement. Schon in den neunziger Jahren wurden Patienten, die aufgrund einer Fistel operiert wurden nachuntersucht. Diese Art der Qualitätskontrolle wurde dann auch auf die Patienten nach  Klammernahthämorrhoidopexie übertragen und wird bis heute für nahezu alle operativen Kollektive fortgeführt. Die Ergebnisse werden wissenschaftlich als Qualitätskontrolle ausgewertet und entsprechend auf Kongressen vorgestellt bzw. in Zeitschriften publiziert. Entsprechend konnten auch manche Ärzte mit diesen wissenschaftlichen Ergebnisses ihre Promotionsarbeit einreichen (U.a. über Analvenenthrombosen, Operationsmethode nach Fansler-Arnold, transanale Tumorentfernung von Rektumtumoren, Staplerhämorrhoidektomie, Analkarzinom, Sakrale Nerven Stimulation, Analfisteln).

 

2000 wurden die Proktologen Dr. Bock und Dr. Jongen in der Focus-Liste der besten Proktologen Deutschlands aufgelistet.

 

2002 wurde aus der Gemeinschaftspraxis Dr. Bock und Jongen, die Gemeinschaftspraxis Dr. Bock, Jongen und Peleikis. Das Logo der Praxis wurde neu definiert bzw. „dynamisiert“ und erhielt auch mehr Farbe! Der Name der Praxis hieß zunächst Praxis für Proktologie, Kiel, später dann Proktologische Praxis Kiel.

 

Das 3. Kieler Proktologische Symposium wurde Oktober 2002 zum 20-jährigen Bestehen auch wieder mit interdisziplinären Themen abgehalten.

 

2004 trat Dr. Bock nach 21,5 Jahren als Gründer der Proktologische Praxis Kiel in den Ruhestand, ist aber nach wie kollegial mit der Praxis verbunden.

 

2006 fand in der Park-Klinik ein internationaler Workshop zur Inkontinenztherapie mit einem neuen „bulking agent“ statt. Dr. Graf aus Uppsala, Schweden demonstrierte die Anwendung der Substanz bei Patienten, die inkontinent waren und in der Proktologischen Praxis Kiel sich bereiterklärt hatten, teilzunehmen. Nach dem Workshop in der Park-Klinik (an dem Chirurgen aus Norwegen, Island, Italien, Frankreich, Spanien teilnahmen) konnte eine international angelegte Studie starten. Auch die PPK hat an dieser Studie teilgenommen.

 

2007 (25-jährige Bestehen der Praxis) wurde das 4. Kieler Proktologische Symposium abgehalten.

 

2008 trat PD Dr. med. Volker Kahlke der Proktologischen Praxis Kiel als Partner bei. Die Proktologische Praxis Kiel und die Abteilung Chirurgische Proktologie der Park-Klinik erhielt mit seinem Eintritt einen ausgewiesenen Experten in der Inkontinenztherapie, so dass auch die Sakrale Nervenstimulation (SNS) in der Park-Klinik eingesetzt werden konnte. 2012 wurde Dr. Kahlke zum außerplanmäßigen Professor der Christian-Albrechts-Universität Kiel ernannt. Unter seiner Ägide wurde eine Studie zur SNS durchgeführt, die auch international im Rahmen einer Cochrane-Studie Beachtung fand. Er ist mittlerweile einer der führenden deutschen Koloproktologen, die sich mit der SNS beschäftigen und die Park-Klinik ist unter seiner Leitung zum Referenzzentrum für SNS avanciert.

 

2012 (30-jähriges Bestehen der PPK) wurde das 5. Kieler Proktologische Symposium abgehalten.

 

Mittlerweile werden die Kieler Proktologische Symposien jährlich in Wechsel mit der Praxis für Endoskopie und Proktologie aus Kiel organisiert.

 

2018 trat PD Dr. med. Tilman Laubert in die Proktologischen Praxis Kiel als Partner ein. Die Proktologische Praxis Kiel und die Abteilung Chirurgische Proktologie der Park-Klinik konnten mit ihm das Spektrum der proktologischen Chirurgie ausbauen (laparoskopische Operationen z.B. Anlage Stomata oder Operation nach Rehn-Delorme und Altemeier bei Rektumprolaps). 2018 wurde Dr. Laubert zum außerplanmäßigen Professor der Universität Lübeck ernannt.

 

2018 bis 2023 erschienen Dr. Jongen und Prof. Dr. Kahlke auf der FOCUS Liste als empfohlene Ärzte der Region und deutschlandweit als empfohlene Proktologen. Auch der STERN listet Dr. Jongen und Prof. Dr. Kahlke als empfohlene Proktologen.

 

Im April 2023 trat Dr. Jongen nach über 30-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand ein. Er hat im Laufe der Jahre die deutsche und europäische Proktologie wie nur wenige andere geprägt. Auf unzähligen nationalen und internationalen Symposien hielt er regelmäßig Vorträge, war in die Aus- und Weiterbildung des coloproktologischen Nachwuchses der Fachgesellschaften fest eingebunden, engagierte sich in den Beiräten und Vorständen der Fachgesellschaften, schrieb dutzende wissenschaftliche Artikel in Zeitschriften und Büchern, war an vielen nationalen und internationalen Leitlinien des Fachgebiets beteiligt und wurde überall für seine offene und aufrichtige Meinung geschätzt. Die Patienten und die Kollegen der Praxis haben ausserordentlich von seiner Erfahrung profitiert.

 

Im April 2023 trat Fr. Dr. Schneider als Partnerin in die Proktologische Praxis ein. Nachdem sie zuvor schon insgesamt fünf Jahre in der Praxis tätig war, war sie schon ein fester Teil des Teams. Die Proktologische Praxis Kiel und die Abteilung Chirurgische Proktologie der Park-Klinik konnten mit ihr das Spektrum der proktologischen Chirurgie fortführen und ausbauen (z.B. Plastische Operation beim Sinus pilonidalis). 

Immer auf dem Stand der Wissenschaft

Da die Proktologie letztendlich „Schmalspur-Medizin“ ist, ist es uns wichtig, dass sowohl Ärzte als auch Personal der Praxis immer auf den letzten Stand der proktologischen Wissenschaft waren. Fortbildung durch Besuch von Symposien, Kongressen waren (und sind nach wie vor) wichtig.

 

 

Die Proktologie ist ein interdisziplinäres Fachgebiet: Chirurgen, Dermatologen, Gastroenterologen, Gynäkologen, Urologen, Onkologen, Radiotherapeuten sind in diesem Gebiet mit ihrer Expertise in der Proktologie gefragt, somit wurde eine intensive Zusammenarbeit mit diesen Disziplinen und umliegenden Kliniken/Abteilungen auf- und ausgebaut (zum Vorteile der Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Anal- und Darmkarzinomen, HIV, HPV, Fisteln, Akne inversa, usw.).

 

 

Durch die Spezialisierung kommen bis heute  viele Studenten, angehenden Fachärzte, Dermatologen, Chirurgen, Urologen, Gynäkologen, Allgemeinmediziner, Gastroenterologen zur Hospitation in die Praxis und die Park-Klinik, vom niedergelassenen Arzt über Assistenz-, Ober- und Chefärzte aus Kliniken aus allen Teilen Deutschlands.

 

 

Sämtliche Partner der Praxis sind in den verschiedenen koloproktologischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden, Arbeitsgemeinschaften aktiv als Vortragende auf Kongressen, Kursen, als Leitlinienmitarbeiter, im Vorstand oder Beirat, usw.

 

 

Die PPK war oder ist noch aktiv beteiligt an Leitlinien zu proktologischen Themen:

 

Europäische Leitlinie zu Hämorrhoidalleiden

 

Deutsche Leitlinie zu Hämorrhoidalleiden

 

Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von anogenitalen Warzen und intraepithelialen Neoplasien

 

Leitlinien zur HPV-Impfung

 

Leitlinie zu AIN/Analkarzinom bei HIV-Patienten

 

Leitlinie zum Analekzem

 

Leitlinie zum Analkarzinom

 

Leitlinie zur Stuhlinkontinenz

 

Leitlinie Analfisteln/Analabszess/rektovaginale Fisteln

 

Leitfaden und Empfehlungen für die Hygiene in der Koloproktologie

 

Behandlungspfad für die Sakrale Nervenmodulation