Prävention: Was kann ich für meinen Darm selbst tun?

Darmspiegelung (Koloskopie) als Vorsorge
Auch ohne dass Beschwerden vorliegen, ist die Darmspiegelung ab einem bestimmten Alter sinnvoll und reduziert das Risiko für Darmkrebs oder dessen Vorstufen deutlich. Für Männer wird die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung mit 50, für Frauen ab 55 Jahren empfohlen und als solche von allen Krankenkassen übernommen. Die Darmspiegelung wird mit einem flexiblen Instrument durchgeführt. Nach entsprechender Vorbereitung des Darmes mit einer Trinklösung wird der Darm in Kurznarkose untersucht. Polypen können mit einer elektrischen Schlinge abgetragen werden. Die Kurznarkose (Sedierung) macht die Untersuchung für Sie komfortabel und sorgt für ruhige und damit optimale Untersuchungsbedingungen. 

 

Allgemeines

Eine unausgewogene Ernährung mit viel Fleisch- und Fettzufuhr, wenig ballaststoffreicher Ernährung, wie zuviel Zucker und Weißmehl und geringe Flüssigkeitszufuhr von weniger als 2l pro Tag sowie körperlicher Bewegungsmangel sind die Hauptursache für Erkrankungen des Enddarmes und Darmes.
Viel Flüssigkeit hält den Stuhl geschmeidig. Wichtig für einen gut geformten Stuhlgang ist die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Nur wenige Menschen trinken die notwendige Flüssigkeitsmenge von 2 – 2,5 Liter/ Tag. Bei Hitze, Fieber und sportlicher Betätigung muß noch mehr getrunken werden! Zu wenig Flüssigkeitszufuhr führt zu einer Eindickung des Darminhaltes und somit zu einer Verstopfung.
Geeignete Getränke sind Mineralwasser, Kräutertee, Früchtetee, Obst- und Gemüsesäfte. Exzessiver Konsum von sowohl süßstoffhaltigen Getränken als auch Kaffee kann zu einer hohen Stuhlfrequenz mit ungeformter Stuhlkonsistenz führen. Schwarztee begünstigt bisweilen die Verstopfung.

 

Ballaststoffreiche Ernährung
Bei faser- und ballaststoffreicher Ernährung (unverdauliche Pflanzenteile) handelt es sich um Quellstoffe. Mit ausreichender Flüssigkeit eingenommene Quell- und Ballaststoffe binden Wasser im Dickdarm. Dadurch machen sie den Stuhlgang geschmeidig und vergrößern das Stuhlvolumen. Über das vergrößerte Stuhlvolumen kommt es so zu einem aktivierenden Dehnungs- und Bewegungsreiz auf den Darm. Günstige Nahrungsmittel sind:
Obst und Gemüse, Vollkornbrot, 1-2 Eßl Weizenkleie oder Leinsamen täglich, z.B. in ein Müsli oder Yoghurt eingerührt. Auch die Einnahme von pflanzlichen Präparaten (z.B. indische Flohsamenschalen haben einen besonders hohen Faseranteil) fördern die Mobilität und Aktivität des Darmes. 

Vorsichtig mit Abführmitteln
Die weit verbreitete Einnahme insbesondere pflanzlicher Abführmittel ist häufig nicht nur überflüssig, sondern kann sogar schädlich sein und Nebenwirkungen verursachen. Ist aufgrund einer chronischen Verstopfung - nach Ausschöpfen von Maßnahmen zur Verbesserung der Stuhlkonsistenz - eine sehr häufige oder gar dauerhafte Einnahme von Abführmitteln notwendig, sollte dies nach Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. 

Behutsame Analhygiene
Am wirkungsvollsten ist ein lauwarmes kurzes Sitzbad nach der Stuhlentleerung mit klarem Wasser ohne Zusatz von Seifen oder Parfums. Auch das Ausduschen der Afterregion mit dem Brausestrahl in der Hocke ist geeignet (s. auch das Video zur Analhygiene auf der Startseite). Beim Abtrocknen sollte man nicht reiben, sondern Tupfen und zwar mit einem weichen Toilettenpapier. Feuchttücher können durch darin enthaltene Duftstoffe Allergien auslösen.

Stuhlgangsverhalten
Häufigste Ursache für ein Haemorrhoidalleiden ist das falsche Stuhlgangsverhalten. Ausgelöst durch Bewegungsmangel und schlackenarmer Ernährung kommt es zu einer Verfestigung der Stuhlsäule. Bei der Defäkation muss stark gepresst werden. Der Haemorrhoidalplexus füllt sich mit Blut und drückt "nach unten". Unterstützt wird dies noch durch die häufig "langen Toilettensitzungen" z.B. beim Zeitungslesen. Empfehlenswert sind kurze Sitzungen von zwei bis drei Minuten ohne Pressen bei der Entleerung. Beim Gefühl einer noch unvollständigen Entleerung lieber noch mal zu einem späteren Zeitpunkt auf die Toilette gehen.